Da die Mandoline zum Instrument des Jahres 2023 gekürt wurde, stellt Michael Reichenbach auf seiner Web-Seite jeden Tag eine(n) Mandolinenspieler(in) des Tages vor.
Ich war total überrascht, als er mich anfragte, ob er mich hier ebenfalls vorstellen darf. Klar – dass ich nichts dagegen hatte und mich geehrt fühlte, in diese tolle Vorstellung aufgenommen zu werden.
Tataa – heute ist es nun soweit. Hier der Link zu meiner Vorstellung, die mega cool geworden ist. Vielen Dank dafür an Michael Reichenbach!
Im Frühling und Sommer 2022 konnte ich als Highlight das Bach-Violinkonzert in d-Moll (BWV 1052, Concerto a violino certato in re minore) mit einem Zupf-Quintett aufführen.
Dazu gibt es eine etwas längere Geschichte: im Februar 2019 hatte ich dieses Stück zum ersten Mal in der Tonhalle Düsseldorf gehört, als dies dort von Avi Avital mit dem Streichorchester The Knights aus New York gespielt wurde. An diesem Tag konnte ich auch Avi Avital persönlich kennenlernen. Doch dazu mehr im Beitrag „Meet & practice“ mit Avi Avital.
Gerade das Bach-Konzert hatte mir unheimlich gut gefallen und ich wollte mich mal daran versuchen. Etwas später hatte ich dann die Noten der Solostimme dazu von meiner Mandolinenlehrerin Elke Limbach geschenkt bekommen, um dieses tolle Stück einmal mit meinem Heimatorchester aufführen zu können.
Das erste Problem war die Besorgung der Noten dieses Stücks für ein Zupforchester, da dies bislang nur für Streichorchester verfügbar war. Dies konnte mein Vater durch Kontakte zum Woelfl-Haus in Bonn und dem angeschlossenen Verlag Apollon Musikoffizien lösen. Der Inhaber, Herr Prof. Dr. Hermann Dechant war so freundlich und hat uns extra aus der Bratschen-Stimme eine Mandola-Stimme umgesetzt. Die Gitarren-Stimme dazu hat dann meine Mandolinenlehrerin Elke Limbach gesetzt, die auch Dirigenten meines Heimatorchesters ist.
Dann kam allerdings Corona und das Einstudieren diese anspruchsvollen Stückes im Orchester konnte leider nicht stattfinden, was mich aber nicht von der Erarbeitung der Solo-Stimme abgehalten hat.
In der Zwischenzeit wurde das 5+1 Zupfquintett gegründet, mit dem ich dieses tolle Stück dann aufführen konnte. Erstmalig erfolgte dies am 21.05.2022 im Woelfl-Haus in Bonn – sogar mit Live-Streaming via Internet ! Am 25.09.2022 haben wir dies dann erneut im Rahmen eines Benefizkonzerts aufgeführt. In beiden Konzerten natürlich noch mit einigen anderen tollen Stücken.
Auch der Bundeswettbewerb von Jugend musiziert fand aufgrund der Corona-Pandemie als reiner Online- bzw. Video-Wettbewerb statt.
Ich habe hier die gleichen Stücke wie zuvor im Landeswettbewerb gespielt:
Air Nr. 4„L’avez vous vu mon bien aimé“ von Gabriele Leone. Daraus das Thema sowie die Variationen 1, 2, und 4.
Improvised Poem von Yasuo Kuwahara.
Die zuvor erstellte Aufnahme für den Landeswettbewerb mit meinem Laptop, externem Mikrofon und Kamera hatte mir schon ganz gut gefallen. Am Hintergrund wollte ich aber diesmal etwas ändern.
Daher habe ich mal etwas anderes ausprobiert: die Aufnahme wurde vor einem Green Screen gemacht und dabei der Hintergrund gegen eine Bühne ausgetauscht.
Hier ein paar Fotos vom Making Of:
Der Aufwand wäre natürlich nicht nötig gewesen, aber es hat schon riesig Spaß gemacht.
Das Video von der Aufnahme musste dann schon gut einen Monat vor der Wertung hochgeladen werden. Dann hieß es lange warten…
Am Pfingstsonntag war es dann so weit und die Ergebnisse sollten bekannt gegeben werden. Ich war schon total aufgeregt, als meine Aufnahme vom Improvised Poem im JumuTV-Livestream in voller Länge gezeigt wurde.
Als das Ergebnis dann verkündet wurde, war ich positiv überrascht: ein 1. Preis – und sogar mit den vollen 25 Punkten. 🙂
Etwas später habe ich dann erfahren, dass ich sogar noch 3 Sonderpreise gewonnen habe:
Sonderpreis des Bund Deutscher Zupfmusiker e.V.
Sonderpreis des BundesJugendZupfOrchester e.V.
Sonderpreis der Deutschen Stiftung Musikleben
Da hat sich das Durchhalten und stundenlange Aufnehmen von Videos gelohnt!
Zwei von den zahlreichen Aufnahmen, die zur Vorbereitung des Jugend musiziert-Bundeswettbewerbs 2021 entstanden ist, habe ich auf YouTube bereitgestellt und unten in diesen Beitrag eingebettet.
Die Air Nr. 4„L’avez vous vu mon bien aimé“ von Gabriele Leone mit dem Thema und den Variationen 1, 2, und 4: